Anhang zur PATZ 86 vom März 2018:
 

Wildenstein

von Elisabeth Fischer

 

Kapitel 1

Ich, eine junge Reporterin aus Baden-Württemberg, bin am 12.06.2017 ins Elsass nach Wildenstein, ein kleines Örtchen in den Vogesen, gereist. Meine Vorgesetzten wollten einen Bericht über die dortige Sonnwendfeier, die in wenigen Tagen, um genauer zu sein am 24.06.2017, stattfindet. Da dies mein erster Auslandsauftrag war, war ich mit voller Vorfreude und guter Laune angereist, nur um festzustellen, das hier NICHTS so ist, wie es scheint.

Von außen wirkte dieser Ort ruhig und friedlich – mit der Kirche, dem zentral gelegenen Brunnen, der schönen Landschaft mit den Wäldern auf beiden Seiten und dem Friedhof, der in diesem Ort, durch die darum liegenden Fußballfelder, voll ins Leben mit einbezogen wurde. Doch lernte man ihn kennen, dann wusste man, wo das Grauen Zuhause war.

Auf der Suche nach meiner Unterkunft stellte ich mein Auto in einer kleinen Seitengasse ab und setzte meine Erkundungstour zu Fuß fort. Wieder an der Hauptstraße angelangt, streckte ein junger, durch tätowierter Mann seinen Kopf durch das Fenster, einer im Erdgeschoss liegenden Wohnung. Er wirkte mürrisch, wenn nicht sogar Angst einflößend. Mit seiner Art und den Tätowierungen, war er wie eine Mischung aus einem Nazi und einem Hooligan. Eben genauso ein Mensch, dem man auch bei Tag nicht gerne begegnete. Dennoch versuchte ich mein Glück und fragte ihn nach der Unterkunft. Es kann ja schließlich nicht immer jeder gut gelaunt sein, dachte ich mir. Die Antwort auf die Frage war ziemlich deutlich und direkt: Er warf mir einen düsteren Blick zu und schlug das Fenster mit Schwung zu.

So, nun stand ich da …

In diesem Moment wurde mir erst so richtig bewusst, wie leer dieser Ort eigentlich war. Nur noch die Hälfte aller Wohnungen und Häuser waren noch bewohnt, die Kneipe am Ortsrand war bestimmt schon seit Monaten geschlossen, obwohl sie von Innen aussah, wie eben erst verlassen. Das große Post-und Verwaltungsgebäude war zwar offen, aber wie leergefegt. Nur der Friedhof war voll besetzt, lag wohl daran, dass es für Tote nicht gerade einfach ist sich fortzubewegen.

Gegenüber schwang eine Tür auf, ein Mann in blau kam heraus und lief auf sein altes Dienstauto zu. „Strohm Welltz“ stand in weißen, großen Buchstaben drauf. Meine Rettung! Endlich ein Mensch, der wenigstens halbwegs freundlich war und in der Gegend herum kam. Ich grüßte ihn und wollte ihn gerade nach dem Weg fragen, als er sich erschrocken zu mir umdrehte und mich mit großen Augen anschaute. Im nächsten Moment sprang er in sein Auto und fuhr davon.

 Seltsame Menschen hier, dachte ich mir und machte mich auf den Weg zu meinem Auto. Dort angekommen musste ich feststellen, dass meine Reifen zerstochen worden waren.

Nun war es amtlich, ich war hier definitiv unerwünscht!

 

 

Kapitel 2

Die Eingangstür knarrte. „Hallo ist da jemand?“, fragte ich verunsichert. Keiner antwortete. Ich versuchte es nochmal. „Hallo, jemand Zuhause ?“

Meine Stimme verhallte.

Nachdem ich noch zirka fünf Minuten mit meinem Gepäck auf der Straße herum geirrt war, fand ich endlich an diesem Haus das Schild meiner Unterkunft. Da die Tür nur angelehnt war, öffnete ich sie.

Vor mir lag ein leerer, dunkler Hausflur. Eine Holztreppe führte zu einer ebenfalls angelehnten Tür. Da weit und breit niemand in Sicht war und auch keiner auf mein Rufen antwortete, entschloss ich mich dazu, das Zimmer zu besichtigen. Auf dem Weg nach oben quietschte die Treppe ächzend unter meine Füßen, mir lief ein Schauer über den Rücken. An der Tür angekommen, betrat ich zögerlich den Raum. Es war der Eingang zu einer, offensichtlich für mich hergerichteten, Wohnung. Ich warf mein Gepäck bei Seite und schaute mich um. Sie war klein, allerdings nicht sonderlich fein. Eher das Gegenteil war der Fall. Es müffelte unerträglich, als ob schon seit Jahren nicht mehr gelüftet wurde. In den Ecken sammelten sich die Staubflusen, und in der Spüle lag noch das alte Geschirr vom Vormieter.

Nachdem sie vergangenes Jahr unsere Gehälter gekürzt hatten, meinten sie nun wohl auch bei unseren Unterkünften sparen zu müssen. Zeitweise hatte ich das Gefühl, es ginge eher rückwärts anstatt vorwärts.

Auf dem Hof tummelten sich fünf Wolfshunde, aufgeteilt in zwei kleine Zwinger. Nutzlose Viecher! Zu doof, um im Wald zu leben und zu aufgedreht für den Haushalt. Dazu kommt noch, dass sie jede Menge Dreck und Kosten verursachten. Jedes Mal, wenn ich sie ansah, tickten sie völlig aus: sie knurrten, fletschten mit den Zähnen, heulten und bellten. Nein, wir würden keine Freunde werden.

Mitten in der Nacht schlugen auf einmal die Wölfe an. Ich machte mir keine Gedanken darüber, da sie sich auch am Tag des Öfteren zofften, und schloss das Fenster. Nach zirka zehn Minuten beruhigten sie sich wieder. Kurz darauf bemerkte ich das Flackern von Kerzenschein vor dem Haus. Ein Plakat mit der Aufschrift „Raus aus unserem Dorf“ hing in der Mitte. Ich lächelte müde und dachte mir: „Sogar hier gibt es noch Jugendstreiche“, und legte mich wieder schlafen.

Den kommenden Tag verbrachte ich damit die Umgebung der Ortschaft zu erkunden. Eine alte, zerfallene Fabrik befindet sich im Norden, ebenso wie das alte Zuchthaus der Wölfe. Im Süden ist ein Schild, dass auf einen See, nach einer Stunde Fußmarsch, hinweist. Im Osten befindet sich genauso wie im Westen Wald. Wenn man es so betrachten will, eine ziemlich verschlafene Ortschaft.

Am Abend kehrte ich wieder zurück in meine Wohnung, aß noch etwas und ging ins Bett.

Die Wölfe heulten wieder los. Blitzschnell war ich wach und auf Habacht-Stellung. Wenige Sekunden später flogen, von allen Seiten kleine Kieselsteine gegen die Fensterscheiben. Sie machten einen heiden Lärm und sollten wohl dazu dienen, mir den Schlaf zu rauben, dessen Wirkung sie auch nicht verfehlten. Ich verkroch mich unter meiner Bettdecke und hoffte, dass es bald ein Ende haben würde. Wenigstens hatten mich die Wölfe vorgewarnt.

In den darauf folgenden Tagen spitzte sich das ganze dramatisch zu. Begonnen bei der völlig zerstörten Eingangstür und blutig roten, aufgemalten, satanistischen Zeichen an den Wänden. Nach einer völlig unerwarteten Blutdusche, wusch ich mich nur noch am See, auch wenn schon alleine der Weg zwei Stunden dauerte. Eine zweite unerwartete Blutdusche wollte ich schließlich nicht miterleben. Nicht zu vergessen die Blutlache in meinem Bett, die weiter als Blutspur bis vor das Haus führte, weshalb ich meinen Schlafplatz auf die Couch verlegte.

Zur Polizei zu gehen, lohnte sich nicht, da dort eh nicht mehr als zwei Anzeigen gegen Unbekannt, wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung bei rauskämen. Ich wäre aus dem Dorf raus gewesen, und sie hätten ihr Ziel erreicht.

Wenigstens kommen sie nun nicht mehr nachts, sondern tagsüber, wenn ich außer Haus war. Je näher die Sonnwendfeier rückte, desto massiver wurde das Ganze. Nein, da musste noch mehr dahinter stecken. Ich ließ mich nicht unter kriegen, die nächsten zwei Nächte bis zur Sonnwendfeier würde ich noch überstehen und dann das Geheimnis lüften.

 „Was hat da eben so geknackt?!“

Es war dunkel, stockdunkel. Ich schoss hoch und schaltete die Nachttischlampe an. Drei große, dunkle Gestalten mit schwarzen Masken standen neben meiner Couch. Ich geriet in Panik und dachte: „Was wollen die von mir? Warum haben mich die Wölfe nicht gewarnt? Was mache ich jetzt nur?“

Einer der drei Gestalten packte sich mein Kopfkissen und presste es mir ins Gesicht. „Luft! Luft! Ich brauche…“

 

Kapitel 3

Langsam kam ich zu Bewusstsein. Fragen über Fragen häuften sich in meinem Kopf an: „Wo bin ich? Wer bin ich? Weshalb ist hier alles so verschwommen? Was ist passiert? Bin ich alleine?“

Schemenhaft erkannte ich nach kurzer Zeit einen Mann mittleren Alters. Er kam sehr zögerlich auf mich zu gelaufen und begutachtete mich kurz aus gut zwei Meter Abstand ehe er eine Kehrtwende einlegte und wieder verschwand.

„Nein, gehen Sie nicht. Bitte bleiben Sie da, ich brauche ihre Hilf…“

Jemand schüttelte mich. Ich kam wieder zu mir.

„Hey. Hallo, hier geblieben! Aufwachen!“ Neben mir kniete ein Junge, zirka siebzehn Jahre alt. „Zum Glück, Sie kommen zu sich. Hallo!“ Hallo. „Wie geht es Ihnen?“ Ich spüre nichts und bin anscheinend auch nicht in der Lage zu antworten. „Sie liegen hier in einer Wiese, nahe der Durchfahrtsstraße.“

Wiese?! Wieso liege ich in einer Wiese? „Ich habe schon einen Krankenwagen alarmiert, der dürfte in wenigen Minuten eintreffen.“ Gut. „Wie heißen sie?“ Emma, glaube ich. Ja, Emma Zimmermann. „Wie alt sind Sie?“ Fünfundzwanzig. „Woher kommen sie?“ Aus Baden-Württemberg. Im Umkreis von Stuttgart. Ludwigsburg, um genau zu sein. „Um ehrlich zu sein, gehen mir gerade die Fragen aus. Wo bleiben denn nur diese verdammten Rettungskräfte?!“ Keine Ahnung. „Ich frage mich so langsam, ob das Ganze hier überhaupt was bringt? Schließlich weiß ich ja noch nicht mal, ob meine Fragen überhaupt bei Ihnen ankommen.“ Nein. Rede weiter, bitte, irgendetwas völlig egal was. Nur lass mich hier bitte nicht alleine. „Na ja, was soll´s. Lieber einmal mit dem nichts gesprochen, als das ich mir später Vorwürfe machen muss, dass ich Ihnen nicht geholfen habe. Ich bin übrigens Paul.“ Paul. Schöner Name. „Und siebzehn Jahre alt.“ Ha, richtig geschätzt. „Ich wohne zwei Dörfer weiter und war eigentlich gerade mit meinem Mofa auf dem Weg zur Schule. Ah. Da kommt der Krankenwagen ja endlich. Machen Sie es gut.“ Danke für alles Paul.

„Sehr gut gemacht, Junge. Danke. Ab hier übernehmen wir.“

„Hallo, ich bin der Notarzt. Sind Sie in der Lage zu kommunizieren?“ Nein?! „Keine Antwort ist eben auch eine Antwort. Ihr Blutdruck und Puls sind zu niedrig. Ich gebe Ihnen ein leichtes Schmerzmittel, falls sie Schmerzen haben, sie bluten nämlich. Wir heben sie jetzt rüber auf unsere Trage. Drei, Zwei, Eins und…“ Mir geht es nicht so gu…

 

 

Kapitel 4

„Piep… Piep… Piep… Piep… Piep…“

„Da, sie kommt zu sich.“ „Wo bin ich?“ „In Sicherheit, im Krankenhaus“, antwortete einer meiner zwei anwesenden Vorgesetzten. „Auaaa, mein ganzer Körper fühlt sich so an, als ob er brennt, AAAAAA…“ „Schwester! Schwester!“ Eine Krankenschwester kam ins Zimmer. „Bin da! Gehen Sie mal auf die Seite! Ich gebe Ihnen jetzt ein starkes Schmerzmittel, nicht erschrecken, das könnte Sie leicht schläfrig machen oder halluzinieren lassen.“

„Besser?“ „Ja. Was ist passiert?“ „Sie wurden heute Morgen in einer Wiese nahe der Straße gefunden. Den Verletzungen nach sind Sie wahrscheinlich an einem Auto hängend, über die Straße gezogen worden. Dafür spricht ebenso die Blutspur auf der Straße. Sie haben Wunden zweiten bis dritten Grades am gesamten Körper, war ganz schön knapp das Ganze. Nachdem sie hier her gebracht worden sind, kamen Sie sofort in den OP. Gute drei Stunden hat es gedauert.“ „Und warum kann ich mich nicht bewegen?“ „Das liegt an dem Gips, den wir Ihnen leider anlegen mussten, zur Schonung und Heilung der Wunden.“ „Ach so, okay.“ „Vor der Tür sind zwei Polizisten, zu Ihrem Schutz. Morgen Abend kommen zwei weitere Beamte, um sie zu befragen. Natürlich nur, wenn Sie sich bis dahin dazu im Stande fühlen.“ „Den wievielten haben wir heute?“ „Den 23.06.2017. Haben Sie sonst noch Fragen?“ „Nein. Danke.“ „Sind Sie damit einverstanden, dass Ihre zwei Vorgesetzten weiterhin anwesend sind?“ „Ja.“ „Wenn Sie etwas brauchen, eine Frage haben, oder das Bedürfnis verspüren, auf das WC zu müssen, drücken Sie einfach auf den Knopf, den ich Ihnen unter die Hand gelegt habe. Ich oder eine meiner Kolleginnen schaut dann bei Ihnen vorbei.“

„Alles klar. Dankeschön.“

„Wie konnte das passieren? Wer hat Ihnen das angetan und warum?“ „Das waren Satanisten bei denen ich mich wohl, nach deren Ansicht, zu sehr in deren Angelegenheiten eingemischt habe. Sie dachten wohl, dass ich tot sei und haben mich, milde ausgedrückt, zur Abschreckung und Einschüchterung von anderen auf der Straße verteilt. Wir haben heute den 23. Morgen am 24., wird bei der Sonnwendfeier irgendwas passieren, was keiner erfahren soll. Anfangs malten sie noch satanische Zeichen an die Wände. Je näher die Sonnwendfeier kam, desto bedrohlicher wurden sie – bis zu der gestrigen Aktion.

Ihr müsst der Polizei heute noch Bescheid geben, die sollen sich darum kümmern.“ „Okay, machen wir, gute Besserung.“

„Na, was meinen Sie? Waren das eben nur Halluzinationen oder die Wahrheit?“ „Auf mich machte sie einen klaren und zielstrebigen Eindruck. Außerdem müssen die Wunden und die Blutspur ja irgendwie entstanden sein oder haben sie eine andere Erklärung dafür?“

 „Hast Recht. Na los, lass uns gehen.“

 

 

Kapitel 5

„Schönen guten Tag. Was kann ich für Sie tun?“ „Hallo. Wir wollen Satanismus melden.“ „Ein Kollege kommt gleich zu Ihnen. Nehmen Sie doch bitte noch einen Moment Platz.“ „Danke.“

„Hallo. Was gibt es denn?“ „Hallo. Wir wollen Satanismus melden. In dem kleinen Örtchen Wildenstein.“ „Moment mal. Das sind ziemlich schwere Anschuldigungen, die Sie da gerade von sich geben. Haben sie denn überhaupt Beweise dafür?“ „Ja, in der Wohnung! In der Wohnung unserer Kollegin müssen satanische Zeichnungen an den Wänden sein.“ „Erzählen sie mir etwas, wovon ich noch nichts weiß!“ „Das dürfte doch wohl reichen als Verdacht…?! Oder etwa nicht?“ „Also, ich bitte Sie. Gehen Sie mal in eine Schule und zählen sie dort sämtliche Hackenkreuze. Die gibt es dort viele, aber Nazis in der Regel keine. Das ist bei weitem noch kein ausreichender Verdachtsgrund.“ „Und unsere Kollegin! Soll die etwa vom Baum gefallen sein oder was?! Sie kann Ihnen sicherlich noch mehr dazu erzählen. Außerdem hat sie die starke Vermutung, dass morgen Abend bei der Sonnwendfeier irgendetwas Illegales stattfindet, etwas von dem niemand auch nur ansatzweise etwas erfahren soll. Bitte, Sie müssen sich darum kümmern.“ „Was den Fall eurer Kollegin angeht, werden sowohl noch Zeugen als auch Beweise gesucht. Außerdem wird erst noch ihre Aussage aufgenommen werden. Also, ich fasse mal zusammen: Sie wollen eine Anzeige wegen Satanismus aufgeben, wegen ein paar Kritzeleien an der Wand, die jeder hätte machen können und der Aussagen Ihrer derzeit noch unter Drogen stehenden Kollegin…. Sie glauben doch nicht allen ernstes, dass ich deshalb extra eine Streife in ein 20 Minuten entferntes Dörfchen schicke, zu einer ganz gewöhnlichen Sonnwendfeier, wie sie morgen überall stattfinden wird, wobei wir hier in der Stadt schon mehr als genug zu tun haben. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“ „Ebenso.“ Nicht!

Die Kollegen verließen das Polizeigebäude.

„Und jetzt?“ „Haben Sie morgen Abend Zeit?“ „Ja.“ „Gut, jetzt nicht mehr!“ „Wollen wir uns nicht so langsam duzen?“

„Warum nicht? Ich hol dich dann morgen Nachmittag mit dem Auto ab.“ „Alles klar. Bis morgen.“ „Bis morgen.“

 

Kapitel 6

„So. Hier stehen wir gut. Mit direkter Sicht und freier Bahn auf den Holzhaufen. Aber auch weit genug weg, um im Dunklen nicht gesehen zu werden. Dann kann die Feier ja beginnen.“ „Ja. Mal schauen, was passiert… Hoffentlich geht das Ganze schnell von der Bühne, mir ist nämlich jetzt schon kalt!“ „Mh, vor dir im Handschuhfach liegt eine Thermoskanne mit heißem Kaffee und einem Fernglas. Wer weiß, wie lange das hier geht…“ „Danke.“

„Da. Jetzt tut sich etwas.“ „Was siehst du?“ „Zehn bis 15 Gestalten, in schwarzen Kutten, laufen auf den Scheiterhaufen zu. Eine von ihnen trägt eine Schafskopfmaske und läuft mit einer Fackel voran. Nun stellen sie sich alle in einen Kreis um den Haufen auf und die Gestalt mit dem Schafskopf zündet die Fackel an. Jetzt beginnt sich etwas im Scheiterhaufen zu bewegen, es zappelt. Oh mein Gott! Es sind Kinder!“

„Kinder?!“ „Ja, verdammt! Sie scheinen in der Mitte des Haufens, in einem Käfig gefangen zu sein. Sie wollen sie bei lebendigen Leib verbrennen!“ „Wir müssen etwas tun! Nur was?“ „Volle Fahrt voraus! Wir katapultieren den Käfig mit den Kindern aus dem Haufen raus. Eine andere Chance zu überleben, bleibt ihnen nicht! Der Scheiterhaufen fängt schon an zu brennen, wir müssen los!“ „Okay!“

 

Kapitel 7

„Frau Zimmermann.“ Die Schwester kam ins Zimmer. „Ja?“

„Guten Morgen.“

„Morgen.“

„Wie geht es Ihnen?“

„Besser. Danke. Was gibt’s?“ „Ihre Vorgesetzten waren gestern bei der Sonnwendfeier dabei, da sie bei der Polizei auf Granit gebissen haben.“

Sie haben mir tatsächlich geglaubt und sich für mich eingesetzt. Dachte ich mir. „Was ist dabei heraus gekommen? Was war das für ein großes Geheimnis und warum erzählen es mir meine Vorgesetzten nicht selbst?“ „Bei der Gemeinschaft handelte es sich um eine satanische Sekte, die im Begriff war, kleine Kinder lebendig zu verbrennen.“ Mir stockte der Atem und ich brauchte ein paar Sekunden bis ich antworten konnte.

 „Oh Gott! Und weiter?“ „Ihre Vorgesetzten waren dabei sie zu retten. Sind aber dabei leider selbst ums Leben gekommen. Mein Beileid.“ „Was ist mit den Kindern?“ fragte ich entsetzt. „Sie erlitten das gleiche Schicksal. Aus Angst vor mehreren, lebenslangen Haftstrafen warfen sich die anwesenden Sektenmitglieder auch in den Tod. Nun wird ermittelt!“

„Wir haben hingesehen und jetzt wird gehandelt!“

 

Kapitel 8

„Wir haben uns hier und heute, auf den Tag genau, ein halbes Jahr nach der schrecklichen Tragödie zusammen gefunden, um nochmal gemeinsam um die Opfer zu trauern. Wir besprechen noch einmal gemeinsam die Geschichte, um etwas mehr Frieden damit zu finden. Wir reden aber auch über die Helden, die leider zum Teil von uns gehen mussten, um sie zu ehren. So, beginnen wir nun…

Okay, ab hier kommt Bla Bla Bla

und so gelang es der Polizei die restlichen Sektenmitglieder zu schnappen und zu inhaftieren. Kommen wir nun zu unseren drei Helden dieser…“

 „Halt!“ „Ja?“ „Mag sein, dass wir Helden sind, so wie DU. Da Du es geschafft hast, die Geschichte bis zum Ende durchzulesen. Aber eine Person wird hierbei vergessen, eine Person ohne die das ganze hier nie ans Licht gekommen wäre. Ohne sie wären weiterhin Kinder misshandelt, gefoltert und getötet worden. Und ich wäre tot.

Die einzige Person, der einzige und wahre SIEGER dieser Geschichte ist PAUL!“

 

Schlusswort:

 

HINSEHEN!

HANDELN!!

SIEGEN!!!