Wildenstein
von Elisabeth Fischer
Kapitel 1
Ich, eine junge Reporterin
aus Baden-Württemberg, bin am 12.06.2017 ins Elsass nach Wildenstein, ein
kleines Örtchen in den Vogesen, gereist. Meine Vorgesetzten wollten einen
Bericht über die dortige Sonnwendfeier, die in wenigen Tagen, um genauer zu sein
am 24.06.2017, stattfindet. Da dies mein erster Auslandsauftrag war, war ich mit
voller Vorfreude und guter Laune angereist, nur um festzustellen, das hier
NICHTS so ist, wie es scheint.
Von außen wirkte dieser Ort ruhig und
friedlich – mit der Kirche, dem zentral gelegenen Brunnen, der schönen
Landschaft mit den Wäldern auf beiden Seiten und dem Friedhof, der in diesem
Ort, durch die darum liegenden Fußballfelder, voll ins Leben mit einbezogen
wurde. Doch lernte man ihn kennen, dann wusste man, wo das Grauen Zuhause war.
Auf der Suche nach meiner Unterkunft
stellte ich mein Auto in einer kleinen Seitengasse ab und setzte meine
Erkundungstour zu Fuß fort. Wieder an der Hauptstraße angelangt, streckte ein
junger, durch tätowierter Mann seinen Kopf durch
das Fenster, einer im Erdgeschoss liegenden Wohnung. Er wirkte mürrisch, wenn
nicht sogar Angst einflößend.
Mit seiner Art und den Tätowierungen, war er wie eine
Mischung aus einem Nazi und einem Hooligan. Eben genauso ein Mensch, dem
man auch bei Tag nicht gerne begegnete. Dennoch versuchte ich mein Glück und
fragte ihn nach der Unterkunft. Es kann ja schließlich nicht immer jeder gut
gelaunt sein, dachte ich mir. Die Antwort auf die Frage war ziemlich deutlich
und direkt: Er warf mir einen düsteren Blick zu und schlug das Fenster mit
Schwung zu.
So, nun stand ich da …
In diesem Moment wurde mir erst so richtig
bewusst, wie leer dieser Ort eigentlich war. Nur noch die Hälfte aller Wohnungen
und Häuser waren noch bewohnt, die Kneipe am Ortsrand war bestimmt schon seit
Monaten geschlossen, obwohl sie von Innen aussah, wie eben erst verlassen. Das
große Post-und Verwaltungsgebäude war zwar offen, aber wie leergefegt. Nur der
Friedhof war voll besetzt, lag wohl daran, dass es für Tote nicht gerade einfach
ist sich fortzubewegen.
Gegenüber schwang eine Tür auf, ein Mann
in blau kam heraus und lief auf sein altes Dienstauto zu. „Strohm Welltz“ stand
in weißen, großen Buchstaben drauf. Meine Rettung! Endlich ein Mensch, der
wenigstens halbwegs freundlich war und in der Gegend herum kam. Ich grüßte ihn
und wollte ihn gerade nach dem Weg fragen, als er sich erschrocken zu mir
umdrehte und mich mit großen Augen anschaute. Im nächsten Moment sprang er in
sein Auto und fuhr davon.
Seltsame
Menschen hier, dachte ich mir und machte mich auf den Weg zu meinem Auto. Dort
angekommen musste ich feststellen, dass meine Reifen zerstochen worden waren.
Nun war es amtlich, ich war hier definitiv
unerwünscht!
Kapitel 2
Die Eingangstür knarrte. „Hallo ist da
jemand?“, fragte ich verunsichert. Keiner antwortete. Ich versuchte es nochmal.
„Hallo, jemand Zuhause ?“
Meine Stimme verhallte.
Nachdem ich noch zirka fünf Minuten mit
meinem Gepäck auf der Straße herum geirrt war, fand ich endlich an diesem Haus
das Schild meiner Unterkunft. Da die Tür nur angelehnt war, öffnete ich sie.
Vor mir lag ein leerer, dunkler Hausflur.
Eine Holztreppe führte zu einer ebenfalls angelehnten Tür. Da weit und breit
niemand in Sicht war und auch keiner auf mein Rufen antwortete, entschloss ich
mich dazu, das Zimmer zu besichtigen. Auf dem Weg nach oben quietschte die
Treppe ächzend unter meine Füßen, mir lief ein Schauer über den Rücken. An der
Tür angekommen, betrat ich zögerlich den Raum. Es war der Eingang zu einer,
offensichtlich für mich hergerichteten, Wohnung. Ich warf mein Gepäck bei Seite
und schaute mich um. Sie war klein, allerdings nicht sonderlich fein. Eher das
Gegenteil war der Fall. Es müffelte unerträglich, als ob schon seit Jahren nicht
mehr gelüftet wurde. In den Ecken sammelten sich die Staubflusen, und in der
Spüle lag noch das alte Geschirr vom Vormieter.
Nachdem sie vergangenes Jahr unsere
Gehälter gekürzt hatten, meinten sie nun wohl auch bei unseren Unterkünften
sparen zu müssen. Zeitweise hatte ich das Gefühl, es ginge eher rückwärts
anstatt vorwärts.
Auf dem Hof tummelten sich fünf
Wolfshunde, aufgeteilt in zwei kleine Zwinger. Nutzlose Viecher! Zu doof, um im
Wald zu leben und zu aufgedreht für den Haushalt. Dazu kommt noch, dass sie jede
Menge Dreck und Kosten verursachten. Jedes Mal, wenn ich sie ansah, tickten sie
völlig aus: sie knurrten, fletschten mit den Zähnen, heulten und bellten. Nein,
wir würden keine Freunde werden.
Mitten in der Nacht schlugen auf einmal
die Wölfe an. Ich machte mir keine Gedanken darüber, da sie sich auch am Tag des
Öfteren zofften, und schloss das Fenster. Nach zirka zehn Minuten beruhigten sie
sich wieder. Kurz darauf bemerkte ich das Flackern von Kerzenschein vor dem
Haus. Ein Plakat mit der Aufschrift „Raus aus unserem Dorf“ hing in der Mitte.
Ich lächelte müde und dachte mir: „Sogar hier gibt es noch Jugendstreiche“, und
legte mich wieder schlafen.
Den kommenden Tag verbrachte ich damit die
Umgebung der Ortschaft zu erkunden. Eine alte, zerfallene Fabrik befindet sich
im Norden, ebenso wie das alte Zuchthaus der Wölfe. Im Süden ist ein Schild,
dass auf einen See, nach einer Stunde Fußmarsch, hinweist. Im Osten befindet
sich genauso wie im Westen Wald. Wenn man es so betrachten will, eine ziemlich
verschlafene Ortschaft.
Am Abend kehrte ich wieder zurück in meine
Wohnung, aß noch etwas und ging ins Bett.
Die Wölfe heulten wieder los. Blitzschnell
war ich wach und auf Habacht-Stellung. Wenige Sekunden später flogen, von allen
Seiten kleine Kieselsteine gegen die Fensterscheiben. Sie machten einen heiden
Lärm und sollten wohl dazu dienen, mir den Schlaf zu rauben, dessen Wirkung sie
auch nicht verfehlten. Ich verkroch mich unter meiner Bettdecke und hoffte, dass
es bald ein Ende haben würde. Wenigstens hatten mich die Wölfe vorgewarnt.
In den darauf folgenden Tagen spitzte sich
das ganze dramatisch zu. Begonnen bei der völlig zerstörten Eingangstür und
blutig roten, aufgemalten, satanistischen Zeichen an den Wänden. Nach einer
völlig unerwarteten Blutdusche, wusch ich mich nur noch am See, auch wenn schon
alleine der Weg zwei Stunden dauerte. Eine zweite unerwartete Blutdusche wollte
ich schließlich nicht miterleben. Nicht zu vergessen die Blutlache in meinem
Bett, die weiter als Blutspur bis vor das Haus führte, weshalb ich meinen
Schlafplatz auf die Couch verlegte.
Zur Polizei zu gehen, lohnte sich nicht,
da dort eh nicht mehr als zwei Anzeigen gegen Unbekannt, wegen Hausfriedensbruch
und Sachbeschädigung bei rauskämen. Ich wäre aus dem Dorf raus gewesen, und sie
hätten ihr Ziel erreicht.
Wenigstens kommen sie nun nicht mehr
nachts, sondern tagsüber, wenn ich außer Haus war. Je näher die Sonnwendfeier
rückte, desto massiver wurde das Ganze. Nein, da musste noch mehr dahinter
stecken. Ich ließ mich nicht unter kriegen, die nächsten zwei Nächte bis zur
Sonnwendfeier würde ich noch überstehen und dann das Geheimnis lüften.
„Was
hat da eben so geknackt?!“
Es war dunkel, stockdunkel. Ich schoss
hoch und schaltete die Nachttischlampe an. Drei große, dunkle Gestalten mit
schwarzen Masken standen neben meiner Couch. Ich geriet in Panik und dachte:
„Was wollen die von mir? Warum haben mich die Wölfe nicht gewarnt? Was mache ich
jetzt nur?“
Einer der drei Gestalten
packte sich mein Kopfkissen und presste es mir ins Gesicht. „Luft! Luft!
Ich
brauche…“
Kapitel 3
Langsam kam ich zu Bewusstsein. Fragen
über Fragen häuften sich in meinem Kopf an: „Wo bin ich? Wer bin ich? Weshalb
ist hier alles so verschwommen? Was ist passiert? Bin ich alleine?“
Schemenhaft erkannte ich nach kurzer Zeit
einen Mann mittleren Alters. Er kam sehr zögerlich auf mich zu gelaufen und
begutachtete mich kurz aus gut zwei Meter Abstand ehe er eine Kehrtwende
einlegte und wieder verschwand.
„Nein, gehen Sie nicht.
Bitte bleiben Sie da, ich brauche ihre
Hilf…“
Jemand schüttelte mich. Ich kam wieder zu
mir.
„Hey. Hallo, hier geblieben! Aufwachen!“
Neben mir kniete ein Junge, zirka siebzehn Jahre alt. „Zum Glück, Sie kommen zu
sich. Hallo!“ Hallo. „Wie geht es Ihnen?“ Ich spüre nichts und bin anscheinend
auch nicht in der Lage zu antworten. „Sie liegen hier in einer Wiese, nahe der
Durchfahrtsstraße.“
Wiese?! Wieso liege ich in einer Wiese?
„Ich habe schon einen Krankenwagen alarmiert, der dürfte in wenigen Minuten
eintreffen.“ Gut. „Wie heißen sie?“ Emma, glaube ich. Ja, Emma Zimmermann. „Wie
alt sind Sie?“ Fünfundzwanzig. „Woher kommen sie?“ Aus Baden-Württemberg. Im
Umkreis von Stuttgart. Ludwigsburg, um genau zu sein. „Um ehrlich zu sein, gehen
mir gerade die Fragen aus. Wo bleiben denn nur diese verdammten
Rettungskräfte?!“ Keine Ahnung. „Ich frage mich so langsam, ob das Ganze hier
überhaupt was bringt? Schließlich weiß ich ja noch nicht mal, ob meine Fragen
überhaupt bei Ihnen ankommen.“ Nein. Rede weiter, bitte, irgendetwas völlig egal
was. Nur lass mich hier bitte nicht alleine. „Na ja, was soll´s. Lieber einmal
mit dem nichts gesprochen, als das ich mir später Vorwürfe machen muss, dass ich
Ihnen nicht geholfen habe. Ich bin übrigens Paul.“ Paul. Schöner Name. „Und
siebzehn Jahre alt.“ Ha, richtig geschätzt. „Ich wohne zwei Dörfer weiter und
war eigentlich gerade mit meinem Mofa auf dem Weg zur Schule. Ah. Da kommt der
Krankenwagen ja endlich. Machen Sie es gut.“ Danke für alles Paul.
„Sehr gut gemacht, Junge. Danke. Ab hier
übernehmen wir.“
„Hallo, ich bin der Notarzt.
Sind Sie in der Lage zu kommunizieren?“ Nein?! „Keine Antwort ist eben auch eine
Antwort. Ihr Blutdruck und Puls sind zu niedrig. Ich gebe Ihnen ein leichtes
Schmerzmittel, falls sie Schmerzen haben, sie bluten nämlich. Wir heben sie
jetzt rüber auf unsere Trage. Drei, Zwei, Eins und…“ Mir geht es nicht
so
gu…
Kapitel 4
„Piep… Piep… Piep… Piep… Piep…“
„Da, sie kommt zu sich.“ „Wo bin ich?“ „In
Sicherheit, im Krankenhaus“, antwortete einer meiner zwei anwesenden
Vorgesetzten. „Auaaa, mein ganzer Körper fühlt sich so an, als ob er brennt,
AAAAAA…“ „Schwester! Schwester!“ Eine Krankenschwester kam ins Zimmer. „Bin da!
Gehen Sie mal auf die Seite! Ich gebe Ihnen jetzt ein starkes Schmerzmittel,
nicht erschrecken, das könnte Sie leicht schläfrig machen oder halluzinieren
lassen.“
„Besser?“ „Ja. Was ist passiert?“ „Sie
wurden heute Morgen in einer Wiese nahe der Straße gefunden. Den Verletzungen
nach sind Sie wahrscheinlich an einem Auto hängend, über die Straße gezogen
worden. Dafür spricht ebenso die Blutspur auf der Straße. Sie haben Wunden
zweiten bis dritten Grades am gesamten Körper, war ganz schön knapp das Ganze.
Nachdem sie hier her gebracht worden sind, kamen Sie sofort in den OP. Gute drei
Stunden hat es gedauert.“ „Und warum kann ich mich nicht bewegen?“ „Das liegt an
dem Gips, den wir Ihnen leider anlegen mussten, zur Schonung und Heilung der
Wunden.“ „Ach so, okay.“ „Vor der Tür sind zwei Polizisten, zu Ihrem Schutz.
Morgen Abend kommen zwei weitere Beamte, um sie zu befragen. Natürlich nur, wenn
Sie sich bis dahin dazu im Stande fühlen.“ „Den wievielten haben wir heute?“
„Den 23.06.2017. Haben Sie sonst noch Fragen?“ „Nein. Danke.“ „Sind Sie damit
einverstanden, dass Ihre zwei Vorgesetzten weiterhin anwesend sind?“ „Ja.“ „Wenn
Sie etwas brauchen, eine Frage haben, oder das Bedürfnis verspüren, auf das WC
zu müssen, drücken Sie einfach auf den Knopf, den ich Ihnen unter die Hand
gelegt habe. Ich oder eine meiner Kolleginnen schaut dann bei Ihnen vorbei.“
„Alles klar. Dankeschön.“
„Wie konnte das passieren? Wer hat Ihnen
das angetan und warum?“ „Das waren Satanisten bei denen ich mich wohl, nach
deren Ansicht, zu sehr in deren Angelegenheiten eingemischt habe. Sie dachten
wohl, dass ich tot sei und haben mich, milde ausgedrückt, zur Abschreckung und
Einschüchterung von anderen auf der Straße verteilt. Wir haben heute den 23.
Morgen am 24., wird bei der Sonnwendfeier irgendwas passieren, was keiner
erfahren soll. Anfangs malten sie noch satanische Zeichen an die Wände. Je näher
die Sonnwendfeier kam, desto bedrohlicher wurden sie – bis zu der gestrigen
Aktion.
Ihr müsst der Polizei heute noch Bescheid
geben, die sollen sich darum kümmern.“ „Okay, machen wir, gute Besserung.“
„Na, was meinen Sie? Waren das eben nur
Halluzinationen oder die Wahrheit?“ „Auf mich machte sie einen klaren und
zielstrebigen Eindruck. Außerdem müssen die Wunden und die Blutspur ja irgendwie
entstanden sein oder haben sie eine andere Erklärung dafür?“
„Hast
Recht. Na los, lass uns gehen.“
Kapitel 5
„Schönen guten Tag. Was kann ich für Sie
tun?“ „Hallo. Wir wollen Satanismus melden.“ „Ein Kollege kommt gleich zu Ihnen.
Nehmen Sie doch bitte noch einen Moment Platz.“ „Danke.“
„Hallo. Was gibt es denn?“ „Hallo. Wir
wollen Satanismus melden. In dem kleinen Örtchen Wildenstein.“ „Moment mal. Das
sind ziemlich schwere Anschuldigungen, die Sie da gerade von sich geben. Haben
sie denn überhaupt Beweise dafür?“ „Ja, in der Wohnung! In der Wohnung unserer
Kollegin müssen satanische Zeichnungen an den Wänden sein.“ „Erzählen sie mir
etwas, wovon ich noch nichts weiß!“ „Das dürfte doch wohl reichen als
Verdacht…?! Oder etwa nicht?“ „Also, ich bitte Sie. Gehen Sie mal in eine Schule
und zählen sie dort sämtliche Hackenkreuze. Die gibt es dort viele, aber Nazis
in der Regel keine. Das ist bei weitem noch kein ausreichender Verdachtsgrund.“
„Und unsere Kollegin! Soll die etwa vom Baum gefallen sein oder was?! Sie kann
Ihnen sicherlich noch mehr dazu erzählen. Außerdem hat sie die starke Vermutung,
dass morgen Abend bei der Sonnwendfeier irgendetwas Illegales stattfindet, etwas
von dem niemand auch nur ansatzweise etwas erfahren soll. Bitte, Sie müssen sich
darum kümmern.“ „Was den Fall eurer Kollegin angeht, werden sowohl noch Zeugen
als auch Beweise gesucht. Außerdem wird erst noch ihre Aussage aufgenommen
werden. Also, ich fasse mal zusammen: Sie wollen eine Anzeige wegen Satanismus
aufgeben, wegen ein paar Kritzeleien an der Wand, die jeder hätte machen können
und der Aussagen Ihrer derzeit noch unter Drogen stehenden Kollegin…. Sie
glauben doch nicht allen ernstes, dass ich deshalb extra eine Streife in ein 20
Minuten entferntes Dörfchen schicke, zu einer ganz gewöhnlichen Sonnwendfeier,
wie sie morgen überall stattfinden wird, wobei wir hier in der Stadt schon mehr
als genug zu tun haben. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“ „Ebenso.“
Nicht!
Die Kollegen verließen das Polizeigebäude.
„Und jetzt?“ „Haben Sie morgen Abend
Zeit?“ „Ja.“ „Gut, jetzt nicht mehr!“ „Wollen wir uns nicht so langsam duzen?“
„Warum nicht? Ich hol dich dann morgen
Nachmittag mit dem Auto ab.“ „Alles klar. Bis morgen.“ „Bis morgen.“
Kapitel 6
„So. Hier stehen wir gut. Mit direkter
Sicht und freier Bahn auf den Holzhaufen. Aber auch weit genug weg, um im
Dunklen nicht gesehen zu werden. Dann kann die Feier ja beginnen.“ „Ja. Mal
schauen, was passiert… Hoffentlich geht das Ganze schnell von der Bühne, mir ist
nämlich jetzt schon kalt!“ „Mh, vor dir im Handschuhfach liegt eine Thermoskanne
mit heißem Kaffee und einem Fernglas. Wer weiß, wie lange das hier geht…“
„Danke.“
„Da. Jetzt tut sich etwas.“ „Was siehst
du?“ „Zehn bis 15 Gestalten, in schwarzen Kutten, laufen auf den Scheiterhaufen
zu. Eine von ihnen trägt eine Schafskopfmaske und läuft mit einer Fackel voran.
Nun stellen sie sich alle in einen Kreis um den Haufen auf und die Gestalt mit
dem Schafskopf zündet die Fackel an. Jetzt beginnt sich etwas im Scheiterhaufen
zu bewegen, es zappelt. Oh mein Gott! Es sind Kinder!“
„Kinder?!“ „Ja, verdammt! Sie scheinen in
der Mitte des Haufens, in einem Käfig gefangen zu sein. Sie wollen sie bei
lebendigen Leib verbrennen!“ „Wir müssen etwas tun! Nur was?“ „Volle Fahrt
voraus! Wir katapultieren den Käfig mit den Kindern aus dem Haufen raus. Eine
andere Chance zu überleben, bleibt ihnen nicht! Der Scheiterhaufen fängt schon
an zu brennen, wir müssen los!“ „Okay!“
Kapitel 7
„Frau Zimmermann.“ Die Schwester kam ins
Zimmer. „Ja?“
„Guten Morgen.“
„Morgen.“
„Wie geht es Ihnen?“
„Besser. Danke. Was gibt’s?“ „Ihre
Vorgesetzten waren gestern bei der Sonnwendfeier dabei, da sie bei der Polizei
auf Granit gebissen haben.“
Sie haben mir tatsächlich geglaubt und
sich für mich eingesetzt. Dachte ich mir. „Was ist dabei heraus gekommen? Was
war das für ein großes Geheimnis und warum erzählen es mir meine Vorgesetzten
nicht selbst?“ „Bei der Gemeinschaft handelte es sich um eine satanische Sekte,
die im Begriff war, kleine Kinder lebendig zu verbrennen.“ Mir stockte der Atem
und ich brauchte ein paar Sekunden bis ich antworten konnte.
„Oh
Gott! Und weiter?“ „Ihre Vorgesetzten waren dabei sie zu retten. Sind aber dabei
leider selbst ums Leben gekommen. Mein Beileid.“ „Was ist mit den Kindern?“
fragte ich entsetzt. „Sie erlitten das gleiche Schicksal. Aus Angst vor
mehreren, lebenslangen Haftstrafen warfen sich die anwesenden Sektenmitglieder
auch in den Tod. Nun wird ermittelt!“
„Wir haben hingesehen und jetzt wird
gehandelt!“
Kapitel 8
„Wir haben uns hier und heute, auf den Tag
genau, ein halbes Jahr nach der schrecklichen Tragödie zusammen gefunden, um
nochmal gemeinsam um die Opfer zu trauern. Wir besprechen noch einmal gemeinsam
die Geschichte, um etwas mehr Frieden damit zu finden. Wir reden aber auch über
die Helden, die leider zum Teil von uns gehen mussten, um sie zu ehren. So,
beginnen wir nun…
Okay, ab hier kommt Bla Bla
Bla
und so gelang es der Polizei die restlichen Sektenmitglieder zu schnappen und zu
inhaftieren. Kommen wir nun zu unseren drei Helden dieser…“
„Halt!“
„Ja?“ „Mag sein, dass wir Helden sind, so wie DU. Da Du es geschafft hast, die
Geschichte bis zum Ende durchzulesen. Aber eine Person wird hierbei vergessen,
eine Person ohne die das ganze hier nie ans Licht gekommen wäre. Ohne sie wären
weiterhin Kinder misshandelt, gefoltert und getötet worden. Und ich wäre tot.
Die einzige Person, der einzige und wahre SIEGER dieser Geschichte ist PAUL!“
Schlusswort:
HINSEHEN!
HANDELN!!
SIEGEN!!!