Die
Ex-Nationalspieler
Fredi Bobic und Guido Buchwald
über Fußball-Bettwäsche und Bolzplatz
Prominenz
im Hegau-Jugendwerk Gailingen
Buchwald sprachlos…!
„Der
heißt Guido, nicht Guildo…!“ Vorwurfsvoll blickt der 10-jährige Nico
seinen Nebensitzer im Kaiserslautern-Trikot an. Hegau-Jugendwerk in Gailingen,
nahe der Schweizer Grenze. Es ist Donnerstagnachmittag. Guido Buchwald, Fußball-Weltmeister
1990, hat im Foyer der Fachklinik für Patienten und Rehabilitanden mit
neurologischen Beeinträchtigungen Platz genommen. Der neue Trainer des
Zweitligisten Alemannia Aachen hat gleich einen Marathon zu absolvieren. Die
Autogrammwünsche wollen kein Ende nehmen.
Dass
nicht jeder der 200, meist jungen Besucher, den Ex-Stuttgarter Fußballer auf
Anhieb erkannt hat, macht Buchwald
nichts aus. Als er auf dem Platz für Furore sorgte, waren die meisten der
Kinder noch nicht auf der Welt. Der gebürtige Berliner, der mit japanischem
Meister- und Pokaltitel an den Aachener Tivoli kommen wird, schmunzelt, als
wenig später ohrenbetäubender Jubel in der am Rhein gelegenen Klinik aufkommt.
Fredi Bobic ist da. Im Schlepptau: die (nicht zu übersehende) österreichische
Fußballer-Marke Buffy Ettmayer.
Kaffee
und Kuchen fällt heute aus. Plauderstunde im Hegau-Jugendwerk, mit Menschen
denen es nicht so gut geht. Und die beeinträchtigten Kinder fragen den Fußball-Stars
Löcher in den Bauch. Wie das denn genau gewesen sei, damals, mit Bobics Aussage
über einen Schiedsrichter… - und die „Blinde Bratwurst“. Bobic grinst,
antwortet ehrlich. Sprachlos blieb dagegen Guido Buchwald, als der fitte
Moderator Thomas Welte, Lehrer im Hegau-Jugendwerk, vom 46-Jährigen wissen
wollte, was denn folgender Satz auf japanisch heißen würde: „Deutschland
wird 2008 Fußball-Europameister“.
Gewonnen
hatten am Ende beide, Bobic und Buchwald – nämlich die Herzen der behinderten
Kids. Im Anschluss gingen sie einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen nach. Im
benachbarten Radolfzell wartete mit dem Team Toto-Lotto ein Benefizspiel gegen
die Bodensee-Auswahl. Das Ergebnis von 8:2, unter anderem mit drei
Bobic-Treffern und drei Toren des zuletzt in Zürich als Trainer beschäftigten
Krassimir Balakov, war Nebensache. Auch dort stand die Hilfe im Vordergrund.
Moritz Werz